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Soor- und Parotitisprophylaxe

Larissa Köberlein | Lesedauer: 6 Minuten | 07.10.2021
Senioren

In der Mundhöhle sind Hefepilze und mehr als 500 Bakterienarten ganz normal. Da sich Hefepilze und Bakterien in ihrem Wachstum gegenseitig hemmen, entsteht ein Gleichgewicht. Weder Pilze noch Bakterien können sich ungebremst vermehren. Dieses Gleichgewicht kann durch externe Einflüsse gestört werden. Dann können Erkrankungen auftreten.

Definition Soor und Parotitis: Der Soor (Mundsoor) ist eine Pilzerkrankung im Mund, die über den Rachen und die Speiseröhre den gesamten Magen und Darm befallen kann. Bei der Parotitis ist die Parotis (Ohrspeicheldrüse) entzündet. Die Ursachen, die eine Soor- und Parotitisprophylaxe notwendig machen, sind sehr ähnlich.

Was sind Soor und Parotitis

Der Mensch hat drei Speicheldrüsenpaare: die Ohrspeicheldrüsen, die Unterkieferspeicheldrüsen und die Unterzungendrüsen. Diese bilden kontinuierlich den Mundspeichel und geben ihn an die Mundhöhle ab, insbesondere bei der Nahrungsaufnahme.

Auf diese Weise werden Bakterien herausgeschwemmt, noch bevor sie in die Drüsen eindringen können. Wenn die Speichelabgabe gestört, fällt auch ihre wichtige Schutzfunktion weg.

Wie entstehen Soor und Parotitis

Soor: Soor ist eine Pilzinfektion von Haut und Schleimhäuten. Sie tritt gerne dann auf, wenn

  • das Immunsystem nicht fit ist,

  • die Mundpflege nicht optimal verläuft oder

  • wenn Antibiotika genommen werden mussten.

Aber auch zu wenig trinken oder essen oder ein Diabetes mellitus können die Entzündung auslösen. Eine Kombination aus mehreren Faktoren verstärkt den Einfluss natürlich. Im Mund ist die Entzündung zunächst harmlos. Sie kann aber im Verdauungstrakt oder in den Atemwegen erhebliche Beschwerden auslösen.

Parotitis: Die Parotitis ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse, die durch mangelnde Kautätigkeit und dadurch fehlenden Speichelfluss begünstigt wird. Die vor dem Ohr liegenden Drüse schwillt in diesem Fall an, was sehr schmerzhaft ist.

Mundsoor und Parotitis sind Erkrankungen, die von folgenden Umständen begünstigt werden.

Auf einen Blick: Die Einflussfaktoren

  • geschwächtes Immunsystem

  • ungenügende Mundpflege

  • Antibiotikaeinnahme

  • Mangel- und Fehlernährung

  • reduzierter Speichelfluss

  • Tumore

  • Diabetes mellitus

  • AIDS und ähnliche Grunderkrankungen

  • Immunsuppressiva- oder Zytostatikabehandlung

Welche Probleme entstehen durch Soor und Parotitis?

Soor und Parotitis sind in erster Linie störend. Doch wenn jeder Bissen und jede Kaubewegung schmerzen, verliert vor allem ein pflegebedürftiger Mensch rasch stark an Gewicht und an Lebenswillen.

Deshalb nehmen Sie erste Anzeichen unbedingt ernst und achten Sie auf eine gute Prophylaxe!

Auf einen Blick: Die Symptome von Soor und Parotitis

  • Soor: Mundgeruch, Geschmacksstörung, vermehrter Durst, „pelziges“ Gefühl im Mund, Brennen der Mundschleimhaut

  • Parotitis: Schwellung der Ohrspeicheldrüse, Fieber

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Was kann ich gegen Soor und Parotitis bei Pflegebedürftigen unternehmen?

Welche Schutzmaßnahmen gibt es also, um pflegebedürftige Angehörige bestmöglich zu versorgen und vor diesen Erkrankungen zu bewahren?

Durchführung der Parotitisprophylaxe und Soorprophylaxe

Um Mundsoor und Parotitis bei Pflegebedürftigen keine Chance zu geben, achten Sie vor allem auf eine gute Mundpflege. Damit können Sie auf einfache, unkomplizierte Weise das Beste für Ihren Angehörigen tun.

Das ist aber noch nicht alles. Glücklicherweise kennen wir heute eine ganze Reihe wertvoller Vorkehrungen, die Sie bei einer guten Pflege und Prophylaxe unterstützen.

Soor- und Parotitisprophylaxe Mundpflege
Soor- und Parotitisprophylaxe Mundpflege
Soor- und Parotitisprophylaxe Mundpflege

Zusammenfassung der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen bei der Soor- und Parotitisprophylaxe:

  • Regelmäßige Mundpflege

  • Zahnprothesenreinigung

  • Anregung von Kaufähigkeit und Speichelfluss

  • Massieren

Besteht dennoch der Verdacht auf Soor, hilft ein vom Arzt verordnetes Antimykotikum.

Weche Hilfsmittel gibt es für die Soor- und Parotitisprophylaxe?

Um Ihre Lieben bestens zu schützen, gibt es verschiedene Hausmittel. Sie sind unkompliziert in der Anwendung und eine gute Begleitung für Ihre Pflege. Ihre vorbeugende Wirkung hat sich seit langem bewährt.

  • Kamillentee, wirkt entzündungshemmend

  • Myrrhetinktur, wirkt desinfizierend

  • Salbeitee, wirkt entzündungshemmend und schleimlösend

  • NaCl 0,9%, wirkt schleimlösend und regt den Speichelfluss an

  • Lösung mit Chlorhexidin

In der Apotheke gibt es außerdem „Speichelersatz“, das als fertige Lösung gute Dienste leisten kann.

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Fazit

Soor und Parotitis sind unangenehm für Betroffene und sollten unbedingt ernst genommen werden. Auch hier gilt wieder: Vorbeugen ist die beste Lösung!

Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von einfachen Möglichkeiten, wie Sie die Prophylaxe unkompliziert in den Pflegealltag einbauen können. Die von Ihnen gepflegten Person profitiert von deutlich gesteigerter Lebensqualität!

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